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Flüchtlings-Notunterkunft in Alsfeld: Vertragsverlängerung wird weiter geprüft

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ALSFELD (ls). Gestartet ist sie in der Hessenhalle, wenig später zog die Notunterkunft des Landes Hessen für geflüchtete Menschen aus der Ukraine in die errichtete Zeltstadt auf den Reitplatz oberhalb der Hessenhalle, wo sie noch heute steht – und wo sie möglicherweise auch noch eine ganze Zeit lang stehen wird. Eine Vertragsverlängerung wird derzeit weiterhin geprüft.

Offiziell nämlich laufen die Verträge zwischen dem Land Hessen, dem Vogelsbergkreis und den dort beschäftigten Dienstleistungsunternehmen nur bis zum 31. Dezember, also noch knapp einen Monat. Eine Vertragsverlängerung über Dezember hinaus werde derzeit mit allen Beteiligten geprüft, heißt es auf Anfrage.

Eingerichtet wurde die Notunterkunft als Außenstelle der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen im März – und zwar zunächst in der Hessenhalle. Damals hatte der Kreis nach dem Kriegsbeginn in der Ukraine den Einsatzbefehl bekommen, innerhalb von wenigen Tagen eine Notunterkunft für bis zu 1.000 geflüchtete Menschen aus der Ukraine zu errichten. Da Container und mobile Sanitäranlagen durch die Flutkatastrophe im Ahrtal und deren Einsatz eben genau dort nur schwer zu bekommen waren, griff man zunächst auf die Hessenhalle zurück.

Die war jedoch lediglich als Übergangslösung gedacht, sodass nur eine Woche später auf dem Reitplatz oberhalb des Pferdezentrums an der Hessenhalle eine neue Unterkunft entstand – aus mobilen Hallen, die Zelten ähneln und die mehr Platz für die Menschen bieten. Während dort in der Anfangszeit noch die geflüchteten Menschen aus der Ukraine untergebracht wurden, leben dort seit Ende September Geflüchtete, die sich „im regulären Ankunftsprozess befinden“, also aus anderen Ländern als der Ukraine stammen.

Weitere Notunterkunft auf Reitplatz neben Hessenhalle errichtet

„Aufgrund der derzeitigen hohen Zugänge von geflüchteten Menschen in Gießen wurde es notwendig, die Kapazitäten der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen (EAEH) nochmals zu erweitern und interne Umstrukturierungen vorzunehmen“, sagt ein  Sprecher des Gießener Regierungspräsidiums rückblickend. Diese Umstrukturierung habe der Entlastung des Gießener Standortes gedient.

Die geflüchteten Menschen sollen sich nur kurzfristig in der Notunterkunft in Alsfeld aufhalten, bis der Aufnahmeprozess in Gießen abgeschlossen ist. Dann findet eine Verlegung in einen der regulären Standorte statt. 134 Menschen waren zum Zeitpunkt der Anfrage in Alsfeld untergebracht.

Ende der Notunterkunft noch nicht absehbar

Wie lange die Notunterkunft in Alsfeld noch bestehen bleibt, ist noch nicht absehbar und ist maßgeblich abhängig vom Zugangsgeschehen der nächsten Wochen und Monate. „Der Tageszugang unterliegt starken Schwankungen“, erklärt der Sprecher.

Allein in den vergangenen sieben Tagen kamen im Durchschnitt 145 Menschen in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen (EAEH) in Gießen an. Von dort werden die Menschen verteilt. Sprich: Sie bleiben entweder dort oder werden in die Notunterkunft nach Alsfeld verlegt. Das hängt von den jeweiligen freien Kapazitäten vor Ort ab.

Seit Kriegsbeginn in der Ukraine Ende Februar sind insgesamt 22.409 Menschen aus der Ukraine und Drittstaatenangehörige (also aus Nicht-EU-Ländern) in der Erstaufnahmeeinrichtung angekommen, 2.398 Menschen davon sind Drittstaatenangehörige mit Aufenthaltstitel aus der Ukraine.

24/7 im Einsatz für Kriegsgeflüchtete

Insgesamt zeigt sich das Regierungspräsidium zufrieden mit den vergangenen Monaten. Die Zusammenarbeit mit dem Vogelsbergkreis und allen Dienstleistungsunternehmen sei problemlos verlaufen, durch die Wahl der Zelte könne die Hessenhalle regulär weiter genutzt werden. Auch gab es bislang laut RP keine größeren Polizeieinsätze in der Notunterkunft, wenn auch gelegentliche Konflikte nicht ausbleiben würden.

„Wie in der einheimischen Bevölkerung kommt es vereinzelt immer noch zu Infektionsgeschehen“, heißt es vom RP. Es gebe also auch in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen immer mal wieder einen positiven Corona-Fall. Mit Stand zum Ende der Woche gab es in der gesamten Einrichtung insgesamt 13 Fälle, in der Notunterkunft in Alsfeld gibt es aktuell übrigens keinen positiv-getesteten Bewohner. „Sollte es zu einzelnen Infektionen kommen, dann werden die betroffenen Personen in Quarantänebereiche anderer Standorte verlegt“, erklärt der Sprecher.

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Brandrede für den Klimaschutz statt Einigkeit im Haushalt

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ALSFELD (ls). Einstimmig wurde es nicht beschlossen, der städtische Etat für das kommende Jahr – und doch steht er – und enthält neben einem Millionen-Defizit, deckenden Rücklagen und Einflüssen der Koalition außerdem auch ein Stück ALA. Bei den Haushaltsreden führte Riese nochmals vor Augen, dass in Sachen Klimaschutz „schneller“ und „mehr“ eine Notwendigkeit seien, während sich die CDU zufrieden mit dem Zahlenwerk zeigte.

Knapp 1,3 Millionen Euro im Minus: Das war die spannendste Zahl im Etat für 2022, weil die Stadt damit weiterhin einen defizitären Haushalt plant – und der fällt nun sogar noch etwas schlechter aus, als zu Beginn der Haushalts-Debatten eigentlich geplant. Zunächst war bei der Haushaltseinbringung nämlich eigentlich noch mit einem Defizit von nur 724.873 Euro im Ergebnishaushalt geplant worden.

Einige Posten mussten allerdings korrigiert werden und insbesondere die Erhöhung der Schulumlage von knapp zwei Prozent mache sich deutlich bemerkbar, erklärte Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule im letzten Haupt- und Finanzausschuss in diesem Jahr bereits. Auch im Bereich des Bauamts gab es Anpassungen, so musste beispielsweise die Sanierung des Parkdecks Schnepfenhain, die später in der Sitzung beschlossen wurde, nicht bedacht werden. Und drei Spielplatz-Sanierungen kamen ebenfalls dazu.

„Sie wollen sich zum Totengräber der Geschäfte in der Innenstadt machen“

So wird beispielsweise für 75.000 Euro der Spielplatz im Schnepfenhain saniert, die Mauer dort ist marode. Für 20.000 Euro sollen Spielgeräte für die Spiellätze angeschafft werden und auch die Plätze in Fischbach und Reibertenrod werden erneuert.

Alexander Heinz (CDU): Trotz Krise noch Luft zum Atmen und Gestalten

„Der Krieg, die Teuerungsraten und die Inflation machten die Haushaltsplanungen in diesem Jahr nicht leicht. Trotzdem ist es der Verwaltung gelungen, einen Haushalt aufzustellen, der eine weitere positive Entwicklung der Stadt ermöglicht und der Investitionen zulässt“, sagte CDU-Fraktionschef Alexander Heinz zu Beginn seiner Haushaltsrede. Auch das Defizit von 1,3 Millionen Euro könne durch die gute Haushaltsführung der letzten Jahre und durch die Rücklagen ausgeglichen werden.

Der Opposition – insbesondere der ALA – riet er sich, den Haushalt der letzten Jahre genauer anzuschauen, ehe sie sage, dass sich in der Stadt nichts bewegt. Darin sei deutlich zu sehen, dass viel investiert wurde und dennoch Rücklagen gebildet wurden. Die würden nun dafür sorgen, dass das Defizit nicht die Luft zum Gestalten abschnüre. „Trotz Krise bleibt genügend Luft zum Atmen und Geld zum Gestalten“, sagte Heinz. Auch wenn die CDU die allermeisten Anträge nicht mittragen werde, wünschte er sich von der Opposition, dass sie dem Haushalt zustimmt.

Christoph Stüber (SPD): Investieren nur um des Investierens willen

Den Gefallen konnte die SPD der CDU nicht tun: Sie werde dem Haushaltsentwurf nicht zustimmen, ihn aber auch nicht ablehnen, erklärte Christoph Stüber in der Haushaltsrede der Fraktion. Der Fraktion fehle eine Antwort darauf, wie Kredite und Schulden in Zukunft abgetragen werden sollen, sollte sich die weltpolitische Lage nicht so schnell erholen. Zwar würden die Steuereinnahmen steigen und es gebe genügend Rücklagen, um das Millionen-Defizit auszugleichen, doch würden auch die Ausgaben steigen – und dennoch werde weiter investiert, würden neue Kredite aufgenommen.

Bis Ende 2023 würden dadurch die Schulden der Stadt auf über 36 Millionen Euro ansteigen. Damit nicht genug: Bis Januar 2026 sollen die prognostiziert sogar bei 78,3 Millionen Euro liegen. „Es hat den Anschein, der Bürgermeister möchte investieren, nur um des Investierens willen“, sagte Stüber. Das seien Schulden, die die künftigen Generationen schultern müssten.

Achim Spychalski-Merle (UWA): Opposition hat Spuren im Handeln hinterlassen

Auf diese Rücklagen ging auch UWA-Fraktionschef Achim Spychalski-Merle in seiner Rede ein: „Wir haben in den vergangenen Jahren gute Ergebnisse erzielt und Rücklagen geschaffen, die uns erlauben, handlungsfähig zu bleiben.“ Das sei nicht nur der Koalition zu verdanken, sondern auch der Arbeit der Opposition, die im Handeln der Koalition Spuren hinterlassen habe. Dabei nannte er die Diskussionen um Tempo-30-Zonen als Beispiel. Die habe es nur gegeben, weil die ALA hartnäckig immer wieder darauf hingewiesen habe. „Ich danke dem Koalitionspartner und der Opposition für jede Diskussion und jeden Schlagabtausch des vergangenen Jahres“, sagte Spychalski-Merle.

Trotz guter Rücklagen dürfe aber auch die Vorsicht bei der Finanzplanung nicht außer Acht gelassen werden. Das Defizit und die aktuelle Lage in der Welt würden Risiken mit sich bringen, sagte er und bestätigte damit die Ausführungen von Stüber. Die UWA wisse um die Risiken, sehe sie und versuche sie runterzubrechen. Trotz aller Risiken seien aber die geplanten Investitionen richtig, wichtig und gut.

Michael Riese (ALA): Mehr und schneller sind Notwendigkeit geworden

Dass in der Stadt nichts passieren würde, so ALA-Chef Michael Riese in seiner Haushaltsrede, habe er nie behauptet. In Alsfeld geschehe schon etwas, allerdings zu langsam. Damit spielte Riese auf das für ihn brennendste Thema an: den Klimaschutz, bei dem man global denken und lokal handeln müsse. „Wenn man sich die Entwicklung und Krisenhaftigkeit beim Klima vor Augen führt, dann ist dieser Satz wichtiger geworden als jemals zuvor in Vergangenheit“, sagte Riese. Für Kommunen werde es wichtig, schneller und mehr in Klimaschutz-Fragen zu tun. Das geschehe in Alsfeld nicht. „Die Zeiten haben sich geändert. ‚Mehr‘ ist nicht mehr nice to have, sondern eine Notwendigkeit, ’schneller‘ ist auch nicht nice to have, sondern auch eine Notwendigkeit“, sagte Riese.

Die Investitionsschwerpunkte im Haushalt ließen sich unter Kinderbetreuung, Infrastruktur und Wohnen zusammenfassen, der Klimaschutz fehle hier komplett, auch wenn versteckt in dem Zahlenwerk doch etwas dafür getan werde. „Die tauchen dort textlich nicht auf. Das heißt nicht, dass wir nichts machen, aber es ist doch bezeichnend, wenn das Thema nicht einmal eine Erwähnung findet“, erklärte er. Man müsse sich bei den Investitionen ebenfalls darauf konzentrieren diese schnell zu tätigen – und nicht von Haushaltsjahr zu Haushaltsjahr zu schieben.

Unter diesen Voraussetzungen wollte die ALA den Haushalt für das kommende Jahr nicht mittragen: Mit 20 Ja-Stimmen der CDU/UWA, 4 Enthaltungen aus der SPD und ALA und drei Nein-Stimmen aus der ALA wurde der Haushalt dennoch verabschiedet.

Fünf Anträge der Fraktionen angenommen

Auch die Anträge der Fraktionen zur Haushaltsplanung dürften dabei eine Rolle gespielt haben. Insgesamt zwölf Anträge waren es, die die Fraktionen in diesem Jahr zum Haushalt einbrachten, lediglich fünf davon schafften es nach der Abstimmung im Stadtparlament auch wirklich rein. Ohne große Überraschung waren es es vier Anträge der CDU/UWA-Koalition. So soll es künftig 5.000 Euro für die Weihnachtsfeier der Verwaltung geben, mit einer Enthaltung wurde der Antrag einstimmig beschlossen.

Das gleiche Abstimmungsergebnis gab es auch für den CDU/UWA-Antrag zur Erhöhung der Vereinsförderung, die sich künftig auf 75.000 Euro belaufen soll und auch für die Mittel eines Fußgängerüberwegs in der Wallgase herrschte Einigkeit. 75.000 Euro will die Koalition außerdem für eine Machbarkeitsstudie für ein medizinisches Versorgungszentrum einplanen – das sorgte allerdings für gespaltene Meinungen, denn mit den sieben Gegenstimmen von SPD und ALA wurde der Antrag zwar angenommen, aber nicht einstimmig.

Koalition will medizinisches Versorgungszentrum für Alsfeld prüfen lassen

Die SPD, deren Anträge schon im Ausschuss scheiterten, zog ihren Antrag zum Minnigerodehaus zurück. Die Vereinsförderung, die abgeändert wurde und eine Deckelung von höchstens 300 Euro pro Verein vorsah, bei einem Gesamtbudget von 300.000 Euro, wurde abgelehnt, ebenfalls wie die vorzeitige Sanierung der Straße am Ringofen, für die die Mittel schon im kommenden Jahr bereitstehen sollten.

Auch die ALA zog wie angekündigt den Antrag zum Stadtarchiv zurück und holte mit dem geänderten Antrag für 300.000 Euro für weitere PV-Anlagen einen einstimmigen Teilerfolg. Die Anträge über die Sanierung des Hauses in der Tilemann-Schnabel-Straße, über die Mittel für mehr Barrierefreiheit in Alsfeld und für die Personelle Aufstockung der Klimaschutz-Stelle wurden allesamt mehrheitlich abgelehnt – sorgten aber für eine Brandrede aus der Fraktion von Stadtverordnetem Konrad Rüssel, der in Anbetracht des Dürresommers nochmals eindringlich auf die Bedeutung von Klimaschutz aufmerksam machte.

UWA-Stadtverordneter Dieter Welker skizzierte daraufhin kurz die Alsfelder Klimapolitik. Insgesamt stehe Alsfeld seiner Meinung nach bereits gut dar – auch mit Blick auf Erzeugung durch Windkraft, allerdings fehle auch noch ein ganzes Stück. Er warnte davor, die Situation weltweit in einer Rede auf eine Stadt in der Größenordnung wie Alsfeld runterzubrechen, wenngleich auch Alsfeld seinen Anteil tragen müsse. Da sei man auf einem guten Weg.

„Wenn wir etwas bewegen und verändern wollen und weiteres Unheil verhindern wollen, dann müssen wir nicht nur im eigenen Verhalten das Ruder umreißen, sondern auch in der politischen Haltung“, erklärte ALA-Stadtverordneter Walter Windisch-Laube unterstützend zu Rüssels Ausführungen. Das gelte auch für die politische Haltung in Alsfeld. Jetzt müsse ein größerer Wurf gemacht werden und in den Bereich Klimaschutz investiert werden, sagte Windisch-Laube und zitierte Georg Christoph Lichtenberg mit den Worten: ‚Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll‘.

Schnepfenhain-Aufwertung beschlossen, Kita-Erweiterung ebenfalls

„Wir sind in einer Situation, in der wir nicht mehr anders können, als Dinge zu ändern ohne genau zu wissen, was dabei am Ende für die Nachfolge-Generation raus kommt“, sagte er. Viele Dinge in der Geschichte hätten ihre Ursprung darin, dass aus dem bestehenden System herausgetreten werde. Auf diesen Weg müsse man sich nun begeben.

Übrigens: Die Sanierung des Parkdecks am Schnepfenhain wurde gemäß der Magistratsvorlage mehrheitlich beschlossen, das Sanierungskonzept der Kita Bechtelsberger Strolche kann ebenfalls umgesetzt werden und mit der einstimmigen Zusage des Stadtparlaments geht auch die geänderte Klimaschutzförderrichtlinie im kommenden Jahr wieder an den Start.

Kita-Erweiterung in Berfa für voraussichtlich 7,1 Millionen Euro

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Auszeichnung für außerordentliche soziale Verantwortung

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ALSFELD (ls). Einmal im Jahr gebührt Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule die Ehre eine ganz besondere Auszeichnung zu übergeben: den Ehrenpreis. In diesem Jahr ging der an den Verein „Alsfeld erfüllt Herzenswünsche“ – für das große Verantwortungsbewusstsein, dem Einsatz zum Wohle der Menschen in der Stadt und für die soziale Verantwortung.

Offiziell übergeben wurde der Auszeichnung im Rahmen der letzte Stadtverordnetenversammlung in diesem Jahr. Fünf Vorschläge sind bei der Stadt eingegangen, einstimmig habe sich der Magistrat für den Verein entschieden, der sich mit großem Verantwortungsbewusstsein, ehrenamtlich zum Wohle der Menschen in Alsfeld engagiert und damit einer großen soziale Verantwortung nachkommt, erklärte Bürgermeister Paule am Abend.

Viele Vereine würden aus dem Wunsch heraus entstehen, etwas zu verändern. So sei es auch bei „Alsfeld erfüllt Herzenswünsche“ gewesen, als im Jahr 2017 die Vorsitzende Julia Roth eine Charity-Flohmarkt für die schwerstkranke Tochter einer Freundin organisiert hatte.

Mittlerweile haben sich viele Ehrenamtliche angeschlossen und seien seither zuverlässige Begleiter, Tröster und ein Kompass für Kinder und ihre Familien in Alsfeld und der Region. „Der Verein ‚Alsfeld erfüllt Herzenswünsche‘ lässt Herzen höher schlagen und bringt Augen zum Leuchten“, erklärte Paule. Dabei helfe der Verein mit Taten – im wahrsten Sinne des Wortes, denn er erfülle mit größeren Spenden Aktionen nicht nur größere Herzenswünsche, sondern auch kleinere durch Aktionen wie den Wünsche-Baum.

„Sie helfen damit Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, denen manchmal nicht zum Lächeln ist“, erklärte Paule. Die Arbeit sei ein wichtiger Bestandteil für das leben und den Charakter dieser Stadt.

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Stadtverwaltung zwischen den Jahren geschlossen

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ALSFELD (ol). Die Dienstgebäude der Stadtverwaltung Alsfeld bleiben im Zeitraum vom 27. Dezember bis 30. Dezember geschlossen. Das Bürgerbüro ist für dringende Ausweis-und Passangelegenheiten sowie der Beurkundung von Sterbefällen am 27. Dezember und am 30. Dezember in der Zeit von 9 bis 13 Uhr besetzt.

Eine telefonische Anmeldung unter 06631/182-400 (Ausweis- und Passangelegenheiten) und 06631/182-159 (Sterbefälle) ist erforderlich, teilt die Stadt mit. Für sonstige dringend notwendige Angelegenheiten könne eine E-Mail an hauptverwaltung@stadt.alsfeld.de gesendet werden.

Für die Stadtwerke und den Baubetriebshof bestehe eine Rufbereitschaft. Die Telefonnummern sind über den Anrufbeantworter der Stadt Alsfeld unter 06631/182-0 oder auf der Homepage abzufragen. Das Tourist-Center ist von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
Die Stadtbücherei ist vom 27. Dezember bis einschließlich 6. Januar 2023 geschlossen.

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Jeweils 500 Euro für zwei Tierschutzvereine

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VOGELSBERG (ol). Als Dank für das große Engagement fördert der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein die hessischen Tierheime und Tierschutzvereine in diesem Jahr mit Sondermitteln – auch die Tierschutzvereine aus Alsfeld und Lauterbach profitieren. Fü beide gibt es jeweils 500 Euro.

„Gestiegene Energiekosten, höhere Ausgaben für Futtermittel und den Tierarzt, außerdem mehr Tiere auf den Stationen: Auch die Tierheime in Hessen leiden unter den Folgen des Ukraine-Kriegs und noch immer unter der Corona-Pandemie. Um in dieser angespannten Situation zu helfen, unterstützt die Hessische Landesregierung die Tierheime und Tierschutzvereine in Hessen in diesem Jahr mit insgesamt 18.000 Euro“, sagte Ministerpräsident Boris Rhein.

Insgesamt 36 hessische Tierheime und Tierschutzvereine, die dem Deutschen Tierschutzbund zugeordnet sind, erhalten jeweils 500 Euro aus Lotto-Tronc-Mitteln. Diese Mittel, die für gemeinnützige, soziale, sportliche und kulturelle Zwecke ausgegeben werden, stammen aus Lotto-Spiel-Einnahmen.

Rhein lobte die Arbeit der Tierheime und Tierschutzvereine: „Die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in den Tierheimen und den Vereinen leisten täglich einen großartigen Job. Ihre Arbeit ist unverzichtbar für das Wohl der Tiere“, sagte der Ministerpräsident und sicherte zu, die Tierheime angesichts der schwierigen Lage und gestiegener Energiekosten nicht alleine zu lassen.

Mit dem Landesprogramm „Hessen steht zusammen“ helfe die Landesregierung grundsätzlich auch gemeinnützigen Vereinen, wenn es in der Energiekrise zu existenzbedrohlichen Liquiditätsengpässen komme und Bundeshilfen nicht ausreichen würden, um die Lage zu stabilisieren.

Rhein wies auch auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie für die Tierheime hin.  „Die hessischen Tierheime haben es wegen der Pandemie schwer. Hunde, die während der Pandemie als Weggefährten gekauft wurden, werden jetzt vielerorts ins Tierheim gebracht, weil man die Verantwortung, die damit einhergeht, nicht mehr übernehmen will. Dieses Verhalten stellt die Tierheime vor noch größere Herausforderungen. Mit den Sondermitteln möchten wir helfen“, sagte der Ministerpräsident. „Jede und jeder der kann, sollte daher die hessischen Tierheime unterstützen, zum Beispiel mit einer Spende.“

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Brand einer Gartenhütte: Brandstiftung nicht ausgeschlossen

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ALSFELD (ol). In Alsfeld kam es am frühen Donnerstagmorgen zu einem Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr. Auf dem Gelände einer Kleingartenanlage in der Straße „Fuldaer Tor“ brannte eine Gartenhütten. Die Polizei geht derzeit von Brandstiftung aus.

Wie die Polizei in einer Pressemitteilung bekannt gibt, stand die Hütte bei Eintreffen der Feuerwehr Alsfeld am Brandort bereits in Vollbrand. Glücklicherweise wurden durch das Feuer keine Personen verletzt, es entstand jedoch etwa 5.000 Euro Sachschaden.

Die genaue Brandursache ist noch unklar und Bestandteil der weiteren Ermittlungen der Kriminalpolizei in Alsfeld. Nach derzeitigen Erkenntnissen kann jedoch von Brandstiftung ausgegangen werden.

Hinweise bitte an die Polizeistation Alsfeld unter der Telefonnummer 06631/974-0, jede andere Polizeidienststelle oder über die Onlinewache unter www.polizei.hessen.de

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Alsfeld, dein Fachwerk

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ALSFELD (pga). Wohl nirgends im Vogelsberg dürfte die Fachwerk-Kulisse so prägend für den Charakter einer Stadt sein, wie in Alsfeld. Hinter den mittelalterlichen Fassaden wird aber nicht nur gearbeitet, sondern auch gewohnt und gelebt. Aber wer sind eigentlich die Menschen hinter Alsfelds schönen Fassaden? OL hat sich das im Jubiläumsjahr mal angeschaut.

Ein Film von Peter Gabriel.

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Alsfeld hat sein Hallenbad zurück

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ALSFELD (ol). Alsfeld hat sein Hallenbad wieder! Mit einem Sprung von der Galerie Seeblick – drei Meter Höhe – holte Bürgermeister Stephan Paule am Wochenende im Rahmen eines internen Probelaufs die versprochene „Arschbombe“ zur Einweihung nach und übergab damit das Schwimmbad wieder der Allgemeinheit.

Heute, 2. Januar 2023, startet das Hallenbad nach über zwei Jahren herausfordernder Bauzeit wieder in den Regelbetrieb: Das bedeutet, dass das Hallenbad und die Saunalandschaft ab sofort unter der Woche von 14 bis 21 Uhr und am Wochenende von 10 bis 21 Uhr geöffnet haben.

Das Frühschwimmen, das montags, mittwochs und freitags von 7 bis 8.15 Uhr stattfindet, entfällt aufgrund der Weihnachtsferien noch in dieser Woche, wird aber ab dem 9. Januar wieder aufgenommen.

Zum Ferienende und zur Feier der Wiedereröffnung lädt das Erlenbadteam kommenden Sonntag, 8. Januar 2023, von 10 bis 21 Uhr zum Tag der offenen Tür ein – freier Eintritt ins Hallenbad, in die Saunalandschaft und die Salzgrotte inklusive einiger Schnupperkurse im Aquasport, Wasserattraktionen und kleinen Überraschungen vom Förderverein „Badefreu(n)de“ e.V.

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Ehrungen und Neuwahlen bei den Alsfelder Feuerwehr-Musikern

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ALSFELD (ol). Zahlreiche Ehrungen, Neuwahlen und einen Rückblick auf die letzten beiden Jahre gab es bei der Jahreshauptversammlung der Alsfelder Feuerwehr-Musiker aus der show and brass band. Dort gibt es nun einen jungen Vorstand mit Simeon Reibeling an der Spitze.

Anfang Dezember trafen sich die Mitglieder der show and brass band der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Alsfeld zu ihrer Jahreshauptversammlung im Schulungsraum der Feuerwache. Rund 45 Personen folgten der Einladung des Vorstands unter Federführung von Andrea Habermann.

Die erste Vorsitzende Andrea Habermann gab während der Versammlung einen Rückblick auf das vorangegangene Spieljahr. Auch für das Kalenderjahr 2021 fällt der Jahresbericht der show and brass band der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Alsfeld e.V. etwas anders aus als in den Jahren vor Corona. Zwar fanden ab dem 14. Mai 2021 wieder durchgängig Übungsstunden statt und selbst Auftritte wurden wahrgenommen, aber von Normalität konnte noch nicht gesprochen werden. Abgesehen von den einzuhaltenden Hygienevorschriften, wurden viele Veranstaltungen verschoben oder sogar abgesagt.

Vereinsmitgliedern wurden intern Ständchen zu Hochzeiten und runden Geburtstagen gespielt. Ende des Jahres 2021 konnte man dann doch noch unter strengen Hygienevorgaben an drei Royal Music Shows in Halle, Krefeld und Frankfurt teilnehmen.

Terminkalender von 2022 überschaubar

Der Terminkalender für 2022 war überschaubar. Doch mit der Vorbereitung der Aufführung „Der Hohe Tag“ am Festwochenende zum Jubiläum 800 Jahre Stadt Alsfeld waren die Musiker über den normalen Übungsstundenbetrieb eingespannt. Allerdings konnten man ab Mitte des Jahres noch an interessanten Auftritten wie die „Größte Kirmes am Rhein“, die Musikshows auf der Loreley, auf Schloss Kaltenberg, bei dem Tattoo der Leinegarde und dem Festival der Spielleute in Flieden teilnehmen.

Grußworte übermittelte Wehrführer und 1. Stellv. Stadtbrandinspektor Carsten Schmidt. Er bedankte sich für die gute und konstruktive Zusammenarbeit sowie die gegenseitige Unterstützung und Wertschätzung.

Zahlreiche Ehrungen

Im Rahmen der Versammlung wurden auch wieder zahlreiche Mitglieder für ihre lange Vereinszugehörigkeit geehrt. Für 10-jährige Mitgliedschaft als förderndes Mitglied wurde Eckhard Gies mit der bronzenen Vereinsnadel ausgezeichnet.

Die silberne Vereinsnadel für zehn Jahre aktive Mitgliedschaft erhielten Ellen Welker, Lara Sophie Weigel, Lea Hamel, Sarah Kuhla und André Reinsch. Silber bekamen für 15-jährige Mitgliedschaft als fördernde Mitglieder Andrea Gimpel, Ingrid Günther, Martina Kross und Ewald Gimpel. Die goldene Vereinsnadel mit Urkunde für 30-jährige Zugehörigkeit als förderndes Mitglied erhielten Martin Giese, Heidrun Stark und Kurt-Wilhelm Nau. Ebenfalls erhielten Markus Pfeil für 40-jährige aktive Mitgliedschaft, sowie Rolf Heddrich für 50-jährige Mitgliedschaft die goldene Vereinsnadel mit Jahreszahl und Urkunde

Für ihr Engagement in der Nachwuchsausbildung erhielten Reinhard Gonther, Mario Euler, Fabian Stumpf, Patrick und André Reinsch als Dank und Anerkennung einen Gutschein.

Simeon Reibeling wird Vorsitzender, Patrick Reinsch zum Stellvertreter gewählt

Turnusmäßig fanden Neuwahlen statt. Wiedergewählt wurde der musikalische Leiter Alexander Reinsch, Kassenwartin Ulrike Peter-Schenk, Schriftführerin Carolin Rehm, Pressewartin Beate Reinsch. Die Jugendwartin Verena Liehr stellte ihr Amt zur Verfügung, ihr folgte Torsten Bock in den Vorstand.

Ein Einschnitt bei den diesjährigen Wahlen war die Neuwahl der ersten Vorsitzenden Andrea Habermann, die dieses Amt seit 2018 innehatte und sich bereits davor um die Vorstandsarbeit des Vereins als 2. Vorsitzende verdient gemacht hatte. Sie schied auf eigenem Wunsch aus dem Vorstand aus. Ihr folgte der 22- jährige Simeon Reibeling in dieses Amt, welcher bereits als 2. Vorsitzender tiefgreifende Erfahrungen gesammelt hatte. I

n einer Ergänzungswahl wurde zudem der 23-jährige Patrick Reinsch zum 2. Vorsitzenden gewählt. Der Verein stellt sich damit zusammen mit dem 26-jährigen Alexander Reinsch im Vorstand sehr jung auf. Dies ist in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit mehr und stellt die Weichen für eine weitere, positive Entwicklung in der Vereinsarbeit.

Simeon Reibeling, als neu gewählter 1. Vorsitzender der show and brass band, nutzte die Gelegenheit sich bei Andrea Habermann und Verena Liehr für ihre langjährige Vorstandsarbeit zu bedanken. Beide scheiden auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus. Reibeling dankte beiden für die langen Jahre der guten und konstruktiven Zusammenarbeit, sowie das hohe vereinsinterne Engagement in ihren jeweiligen Positionen und Ämtern. Er überreicht beiden einen Blumenstrauß sowie ein Geschenk für Andrea Habermann.

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„Der Fall Wetzlar/Alsfeld ist ein recht exotischer“

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ALSFELD (jal). Der Fernwärme-Versorger EAB ist insolvent. Auch in Alsfeld sind Kunden davon betroffen. Welche Rechte haben Verbraucher in einem solchen Fall? Und müssen Kommunen, so wie Alsfeld es vorhat, für Heizungsalternativen sorgen? Ein Anwalt der Verbraucherzentrale Hessen gibt im Interview mit OL Antworten.

Weil die EAB als Fernwärme-Anbieter kein Gas mehr einkaufen kann, hat der Energiezulieferer RhönEnergie angekündigt, die Versorgung mit Gas einzustellen. Mindestens 23 Anwohner in 13 Haushalten sind davon laut Bürgermeister Stephan Paule betroffen, darunter zwei Vereine, wie beispielsweise der Hessische Turnverband.

Besonders mit Blick auf die privaten Kunden wollte die Stadt gemeinsam mit dem Energieversorger RhönEnergie prüfen, mobile Heizgeräte zur Verfügung zu stellen. Eine entsprechende Lösung ist inzwischen gefunden. In Wetzlar, wo ebenfalls Kunden betroffen sind, steht Ausrüstung für Wärmeinseln bereit.

Einigen Alsfeldern droht kalter Jahresbeginn

Peter Lassek ist Syndikusrechtsanwalt und Leiter der Fachgruppe Recht bei der Verbraucherzentrale Hessen. Im Interview mit OL ordnet er die Geschehnisse aus Sicht der Kunden ein – und gibt für Betroffene hilfreiche Tipps.

Oberhessen-live: Herr Lassek, welche Rechte haben die betroffenen Kunden in Alsfeld?

Peter Lassek: Zunächst einmal gilt: Ein Insolvenzverfahren beendet keine Verträge und gibt dem Kunden auch kein Recht, vorzeitig aus dem Vertrag – etwa über eine Sonderkündigung – auszusteigen. Der Verbraucher hat Anspruch auf Weiterbelieferung und muss die vertraglich vereinbarten Zahlungen leisten. Anders sieht es aus, wenn die Belieferung eingestellt wird.

… das ist in Alsfeld ja der Fall …

Dann komme ich aus dem Vertrag raus, müsste mich um Alternativen bemühen und könnte im Falle etwaiger Unkosten und Mehrkosten Schadensersatz beim bisherigen Fernwärmeversorger fordern. Das ist natürlich bei einem insolventen Unternehmen unter Umständen schwierig.

Das Kesselhaus des Heizkraftwerks der EAB.

Gibt es bei Fernwärme keinen Grundversorger?

Nein. Natürlich gibt es staatliche Unterstützungsleistungen, wenn die Wärmekosten nicht mehr allein gestemmt werden können. Deshalb spricht man hier und da von einem „Recht auf Wärme“. Aber das ist eine andere Geschichte, die mit der vorliegenden nichts zu tun hat.

Im Strom- und Gasbereich werden Kunden automatisch in der sogenannten Ersatzversorgung des Grundversorgers aufgefangen, wenn es zu einer Einstellung der Belieferung kommt. Bei Fernwärme springt niemand ein. Und es gibt diesbezüglich auch keine gesetzlichen Verpflichtungen oder Regelungen. Es müssen andere Lösungen her. Und das scheinen die betroffenen Städte ja zu machen.

Wenn vor Ort kein Unternehmen da ist, das Wärme liefern kann, dann kann rein faktisch keine geliefert werden. Wir haben es bei Fernwärme mit Monopolen zu tun.

Das müssen Sie genauer erklären.

Der Markt für Fernwärme ist nicht reguliert. Bundesweit gibt es um die hundert Versorger. Zumeist handelt es sich um Stadtwerke. Sie liefern dabei nicht nur Energie, sondern betreiben auch die Kraftwerke und die Wärmenetze – alle drei Funktionen vereint auf ein Unternehmen. Im Gegensatz zum Gas- und Strommarkt, in dem die Energie ebenfalls leitungsgebunden über Netze zum Verbraucher fließt, unterliegt der Fernwärmemarkt nicht den Entflechtungsregeln, die das Energiewirtschaftsrecht festlegt.

Wer Fernwärme bezieht, kann nicht zwischen unterschiedlichen Versorgern wählen

Das bedeutet auch, dass jeder Fernwärmeversorger ein Monopol auf sein Wärmenetz besitzt. Er muss sein Netz keinem anderen Anbieter zugänglich machen, damit dieser in Wettbewerb zu ihm treten kann, wie das im Strom- und Gasmarkt möglich ist. So kommt es, dass es im Fernwärmemarkt keinen Wettbewerb einzelner Anbieter untereinander gibt. Wer Fernwärme bezieht, kann nicht zwischen unterschiedlichen Versorgern wählen, auch nicht, wenn es zu Preisanpassungen und Rechtsstreitigkeiten kommt.

Es gibt also in der jeweiligen Region nur ein Unternehmen, das beliefern kann. Welche Entgelte die Versorger verlangen dürfen, prüfen höchstens die Kartellbehörden.

Das klingt nach möglicher Arbeit für Sie.

Ob hohe Preise berechtigt sind, beschäftigt Verbraucherzentralen und Kartellbehörden immer wieder. Das Bundeskartellamt hat 2011 eine sogenannte Sektoruntersuchung zur Fernwärme vorgenommen und anschließend bei sieben Versorgern überhöhte Preise festgestellt. Daraufhin leisteten diese Anbieter Rückzahlungen an ihre Kunden.

Seit Ende Juli 2022 unterliegen die Fernwärmeanbieter einer vermeintlich stärkeren Aufsicht der Kartellbehörden. Nach dem Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen sollen die Kartellbehörden nunmehr auch Fernwärmepreise prüfen und dem Verdacht nachgehen, wenn Anbieter ihr Preismonopol missbrauchen und überhöhte Preise verlangen. Maßstab für die Preise eines Anbieters sollen dabei die Preise vergleichbarer Lieferanten sein. Dabei gilt gegenüber den Kartellbehörden die Beweislastumkehr: Steht ein Anbieter im Verdacht des Missbrauchs, muss er diesen ausräumen und höhere Kosten als die vergleichbarer Wärmelieferanten nachweisen.

Kommen Fälle wie der in Alsfeld häufiger vor?

Die Fragen zu den eher technischen Hintergründen und etwaigen rechtlichen Verpflichtungen zur Unterhaltung und Instandhaltung kann ich leider nicht beantworten.
Dies war bislang eher kein Verbraucherzentralen-Thema. Der Fall Wetzlar/Alsfeld ist ein recht exotischer. In der Regel hat ein Unternehmen ja ein Interesse daran, dass die Fernwärmeversorgung funktioniert und die Vertragsverhältnisse bedient und abgerechnet werden können.

Und: Kommt es zu Unterbrechungen und Streitigkeiten, ist der Kunde in „normalen“ Zeiten in der nicht unbedingt schlechten Situation, sich unter Umständen von einem langjährigen „Knebelvertrag“ lösen zu können und auf eine andere Energieversorgung umzusteigen. Fernwärmeverträge haben meist eine Grundlaufzeit von 10 Jahren. Problem aktuell ist aber, dass es kaum Alternativen gibt – auch deshalb, weil fast alle Wärmepumpen weggekauft wurden oder sehr lange Lieferzeiten haben.

Sind Kommunen gesetzlich verpflichtet, die betroffenen Bürger mit Wärme zu versorgen?

Eine gesetzliche Verpflichtung sehe ich eher nicht, allenfalls eine moralische. Man kann sich hier schon mal fragen, wem Ausbau und Unterhaltung des Wärmenetzes überlassen wurde. Mehr können wir an dieser Stelle nicht bewerten, da hier die Hintergründe zur Historie nicht näher bekannt sind.

Haben Sie einen Tipp, wo es noch mehr Informationen gibt?

Nützliche Tipps zur Insolvenz von Energieversorgern finden Sie auf der Homepage der Verbraucherzentrale Hessen. Diese sind natürlich nicht allesamt auf Fernwärmeanbieter übertragbar – weil es wie gesagt beispielsweise keine Grundversorgerregelung gibt. Dennoch können Sie etwas Orientierung bieten.

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Training des Alsfelder Schwimmvereins

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ALSFELD (ol). Nach der Neueröffnung des Hallenbades bietet der Alsfelder Schwimmverein ab kommenden Dienstag, 10. Januar, für alle Kinder- und Jugendgruppen auch wieder das Schwimmtraining zu den gewohnten Uhrzeiten an.

Diese wären laut Pressemitteilung des Vereins: 16, 17 und 18 Uhr. Mitglieder und interessierte Neueinsteiger sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Treffpunkt ist jeweils rechtzeitig im Eingangsbereich des Alsfelder Hallenbades. Weitere Informationen sind unter www.alsfelderschwimmverein.de abrufbar.

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klimafairein begrüßt Veganuary

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Das Team vom fairkaufsladen in Nieder-Ohmen möchte mit seinen Kund:innen am Donnerstag, dem 12. Januar, ab 17 Uhr das neue Jahr und den Veganuary begrüßen. Alle Kund:innen erhalten ein Willkommensgetränk gratis. Passend zum Veganuary werden gegen einen kleinen Unkostenbeitrag noch „Chili sin Carne“ mit einem Biobrötchen angeboten. Außerdem ist das Sortiment speziell für diesen Anlass erweitert worden.

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Keine Schließung, sondern Verkleinerung

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ALSFELD (ls/akr). Wird der Regionalladen von Kompass Leben auf dem Alsfelder Marktplatz schließen? Das zumindest könnte man denken, wenn man im Netz auf die Miet-Anzeige stößt. Ein Anruf bei der Vorsitzenden Katja Diehl gibt Entwarnung: Markt 12 schließt nicht, wird allerdings verkleinert.

„Der Laden bleibt nach wie vor am Markt 12“, erklärt Katja Diehl, die Vorstandsvorsitzende von Kompass Leben. „Wir verkleinern uns allerdings ein wenig.“ Konkret bedeutet das: Die Mitmachwerkstatt, die sich direkt neben dem Regionalladen mit separatem Eingang auf der rechten Seite befindet, wird geschlossen, die 17 Quadratmeter Fläche stehen nun also entsprechend leer und sollen weitervermietet werden. Der Regionalladen selbst bleibt unterdessen weiterhin bestehen.

Die zweite Fläche direkt neben dem Laden sei nicht praktikabel gewesen, sagt Diehl. All das, was dort eigentlich gemacht werden sollte, wie beispielsweise Päckchenpacken, wurde doch direkt im Laden gemacht. Außerdem sei die Mitmachwerkstatt vom Regionalladen sehr abgeschnitten gewesen. „Für die Mitarbeiter ist es auch viel schöner, so sind sie mitten drin und immer dabei“, resümiert Diehl. Anfang April endet der Mietvertrag der zweiten Fläche, während es im „Markt 12“ wie gewohnt weitergeht.

Eröffnet hat der Regionalladen im März 2020 und bietet dort seither mit einer Vielzahl an regionalen Produkten eine Art Schaufenster der Region. Gelees, Seifen, Handtaschen, selbst gemachte Dekoartikel aus Holz, Postkarten mit Motiven aus Alsfeld, verschiedene Lebensmittel aus der Region und vielerlei Vogelsberger Originale werden dort geboten.

Die Nachfrage ist gut, wie Diehl sagt: „Der Laden wird gut angenommen und wir haben mittlerweile eine feste Stammkundschaft aufgebaut.“ Doch habe auch hier die Corona-Pandemie ihre Spuren hinterlassen. Mittlerweile gehe alles allerdings wieder seinen gewohnten Gang und der gewohnte Alltag sei zurück. Die Corona-Auszeit wurde im „Markt 12“ allerdings gut genutzt: ein Online-Shop wurde ins Leben gerufen, der gerade anläuft.

In den kommende Wochen soll dann noch das Sortiment umstrukturiert werden. „Immer mal wieder etwas Neues“, stellt Diehl in Aussicht. Auf die beliebten Klassiker müssen die Kunden des Regionalladens am Alsfelder Marktplatz aber nicht verzichten.

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Herzspezialist eröffnet Praxis in Alsfeld

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ALSFELD (ls). Die Nachfrage nach Fachärzten im Vogelsberg ist hoch. Wohl kaum jemand bekommt das so zu spüren wie der Kardiologe Dr. Walid Almohamed. Kurzerhand hat sich der Mediziner entschieden, von Romrod nach Alsfeld in eine größere Praxis zu ziehen, um dem Ansturm gerecht zu werden.

Dr. Walid Almohamed sitzt hinter seinem Schreibtisch in dem hellen Sprechzimmer, einem der Räume in seiner neuen kardiologischen Praxis in der Schwabenröder Straße 14 in Alsfeld. Genau hierhin ist die Praxis des Herzspezialisten vor wenigen Tagen gezogen, nachdem die Räume in Romrod für die Vielzahl an Patienten zu klein geworden war. Noch ist nicht alles fertig, bevor die ersten Patienten des Tages kommen, gibt es aber noch einiges zu tun für den Mediziner, der gerade damit beschäftigt ist, die IT der Praxis einzurichten.

„Das mache ich alles selbst“, sagt Almohamed. Vollständig digital und nach Krankenhaus-Standard soll es ablaufen in der neuen Praxis, in die der Mediziner gemeinsam mit seiner Familie, Freunden und dem Praxis-Team in den vergangenen Wochen einiges an Arbeit gesteckt hat. Nachdem die Praxis in Romrod am 24. Dezember noch ein letztes Mal geöffnet hatte, zog sie zwischen den Jahren komplett von Romrod nach Alsfeld um, hat sich von einem Raum auf gleich mehrere Räume vergrößert.

Mehr Platz, um Patienten gerecht zu werden

Dort gibt es nun einen Raum für Ultraschalluntersuchungen, zwei Behandlungszimmer für Belastungs-EKGs, zwei Sprechzimmer, ein Raum für Schlafdiagnostik, einen Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter und zwei Labore kommen noch hinzu. „Die sind noch nicht ganz fertig“, erklärt er. Kein Wunder, hatte der Mediziner nur knapp zwei Wochen Zeit für den Umzug und Renovierungsarbeiten. Glück hatte er mit der Einrichtung, die nämlich hatte Almohamed bereits mit Vorlauf bestellt.

Ganz anders die Suche nach neuen Räumlichkeiten, die sich schwieriger gestaltete, denn immerhin müssen die als Praxis zugelassen werden. Zunächst habe er in Romrod geschaut, doch die Räumlichkeiten dort hätten sich nicht als Praxisräume geeignet. So blieb ein Umzug die letzte Möglichkeit, aber dem musste zunächst die Kassenärztliche Vereinigung (KV) zustimmen und genehmigen. Fündig wurde der Mediziner dann in Alsfeld, genauer gesagt in den ehemaligen Praxisräumen des HNO-Arztes Dr. Weppler. „Das war früher schon als Praxis zugelassen, weshalb es hier keine Schwierigkeiten gab“, sagt er.

Das Herzstück der neuen Praxis in der Schwabenröder Straße ist neben den Behandlungszimmern mit den neusten Gerätschaften sicherlich das Wartezimmer. „Das hat meine Frau gestaltet“, erzählt Almohamed. Goldene Ornamente zieren die türkis-grüne Wand, verleihen dem Raum samt moderner Bestuhlung und warmer Beleuchtung ein gemütliches, leicht orientalisches Ambiente. Dazu tragen auch die Bilder an den Wänden bei, die Eindrücke aus Almohameds Heimat Aleppo zeigen. Dass das Wartezimmer eine gemütliche Atmosphäre ausstrahlt, ist bewusst so gewählt.

„Die Leute verbringen hier ein bisschen mehr Zeit, als in anderen Arztpraxen“, erzählt er. Gemeint sei damit aber keineswegs die Wartezeit ehe sie dran seien, sondern vielmehr die Dauer der Behandlung. „Ich nehme mir Zeit für die Patienten, um sie sorgfältig zu untersuchen.“ Auch durchlaufen die Patienten in der kardiologischen Praxis nicht nur ein Raum, sondern mehrere, um beispielsweise ein EKG zu machen oder aber einen Ultraschall.

Gerade deshalb bleibt ein Wermutstropfen: die Parksituation. An der zentral gelegenen Praxis stehen nur wenige Parkplätze zur Verfügung und die, die da sind, sind länger belegt, weil die Behandlung in der Praxis länger dauert. Vier Parkplätze sind für die Patienten der Praxis direkt am Haus angemietet.

Digitalisierung der Medizin spielt große Rolle

Neben Herzerkrankungen werden in der Praxis auch Gefäßerkrankungen behandelt, Schlafdiagnostik ist auch im Programm. Ein neues Projekt ist die Telemedizin, die künftig hinzukommen soll. Dabei werden die Gesundheitsdaten des Patienten praktisch durchgehend digital überwacht, wodurch bei Veränderungen frühzeitig gehandelt werden kann.

Ohnehin ist dem Mediziner sehr daran gelegen, Digitalisierung mit Medizin zusammenzubringen und somit die besten Möglichkeiten für den Patienten zu schaffen. Deshalb läuft in der Praxis schon jetzt alles digital: Von Patientenakten, über Terminvereinbarungen, bis hin zu den Raumbelegungen. Ob die Patienten in Sprechzimmer 1 müssen und wie lange der Patient dort schon wartet, wird digital geplant und an den Arzt übermittelt.

„Das ist einerseits effizient, sorgt aber gleichzeitig dafür, dass die Patienten nicht lange auf mich warten müssen“, erklärt er. Die Befunde werden via Sprachsoftware direkt in der Folge aufgenommen, digitalisiert und dem Patienten noch vor Ort am Empfang mitgegeben. Diese Technologie gebe es so in einigen Kliniken, wo Almohamed Erfahrungen sammeln konnte. Bevor der Kardiologe sich im vergangenen Jahr in Romrod selbstständig machte, arbeitete er im Eichhof-Klinikum in Lauterbach, im Kreiskrankenhaus, in Bad Wildungen und in Bad Nauheim.

Künftig längere Öffnungszeiten geplant

Den gebürtigen Syrer, der 2013 in den Vogelsberg kam, zog es allerdings nie wirklich weg. „Ich war in Kliniken, aber ich lebe hier und möchte hier auch nicht weg“, sagt Almohamed. Dass er irgendwann einmal eine eigene Praxis eröffnet, entwickelte sich schnell als Ziel.  Überzeugt von diesem Schritt habe ihn sein damaliger Kollege am Kreiskrankenhaus, Dr. Wilhelm.

Auch als Notarzt ist er im Vogelsberg tätig. „Damit habe ich angefangen, als ich zwischenzeitlich nicht in der Praxis in Romrod arbeiten dürfte“, ergänzt er. Gerade einmal drei Tage nachdem er in den Räumen von Dr. Harlfinger in Romrod als Kardiologe startete, war für Almohamed auch wieder Schluss: Ein anderer Arzt aus der Region legte Widerspruch bei der Kassenärztlichen Vereinigung ein, wodurch er keine Kassenärztlichen Patienten mehr behandeln durfte. Erst drei Monate danach ging es für ihn weiter – und seither mit stetig steigendem Andrang.

Kardiologe in Romrod darf wieder richtig arbeiten

Über 1.500 Patienten hat die Praxis mittlerweile, die sogar eine weitere Anfahrt aus dem Raum Gießen und Bad Nauheim auf sich nehmen. „Der Bedarf ist definitiv da“, sagt der Mediziner. Nur eine weitere kardiologische Praxis gibt es im Kreis.

Um all den Patienten gerecht zu werden, waren größere Praxis-Räume unausweichlich und auch die Öffnungszeiten sollen künftig ausgeweitet werden, denn die lagen in Romrod gerade mal bei 20 Stunden pro Woche. Ziel sei künftig das Doppelte, langsam und stetig soll das jetzt umgestellt werden. Immerhin: Bis Mai/Juni ist der Kardiologe bereits ausgebucht – zumindest nach den alten Öffnungszeiten. Personal, was das bestehende Team ergänzt, hat Almohamed schon gefunden.

Mit dem Umzug nach Alsfeld scheint aber auch die Teilnahme am geplanten Ärztehaus in Romrod fast ausgeschlossen. Für ihn habe es nach Gesprächen mit den Beteiligten so gewirkt, als ob aus dem Ärztehaus nichts werde – jedenfalls nicht in näherer Zukunft. Die Nachfrage sei allerdings so groß, dass er in Vollzeit praktizieren wolle. Möglicherweise komme in Zukunft noch ein zweiter Facharzt dazu. Das sei aber lange noch nicht spruchreif. Genug zu tun für zwei hat Dr. Almohamed  jedenfalls schon jetzt.

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Alsfelder Rewe-Markt wird zu energieeffizientem „Green-Building“

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ALSFELD (ls). Aus alt mach neu: Der Rewe-Markt in der Alsfelder Löbergasse soll umgebaut werden. So soll aus dem in die Jahre gekommenen alten AEZ-Gebäude ein energieeffizientes „Green-Building“ werden. Wann der neue, moderne Supermarkt fertig sein soll, darüber hält sich Rewe-Inhaberin Alexandra Richber noch bedeckt.

Die Freude ist Alexandra Richber am Telefon deutlich anzuhören. „Darauf habe ich jahrelang gewartet“, sagt sie. Seit 2018 betreibt Richber den Rewe-Markt im früheren AEZ-Gebäude und pocht seither immer wieder auf den dringend notwendigen Umbau. „Es ist vieles kaputt und in die Jahre gekommen“, ergänzt sie. An moderne Standards würden die Räumlichkeiten nicht mehr ran kommen und auch optisch stehe man anderen neueren Märkten um einiges nach.

Mit Blick auf die letzte große Sanierung verwundert das nicht. Die nämlich liegt bereits einige Jahre zurück. 2005, damals gab es das AEZ mit seiner Haushaltswarenabteilung noch, wurde zuletzt groß umgebaut und saniert. Damals wurde die Abteilung von Rewe deutlich vergrößert, wobei die Haushaltswarenabteilung deutlich kleiner wurde. In 2016 schloss die dann gänzlich und die Fläche blieb leer. Im letzte Jahr zog die niederländische Discounter-Kette „Action“ auf die leere Fläche. Kurz zuvor wechselte der Eigentümer des Gebäudes, mit dem man seither in engen Abstimmungen über den Umbau stehe. „Das hat super funktioniert“, erklärt Richber rückblickend.

Foto: nnb

Seit gut 18 Jahren hat sich an dem Gebäude also nicht mehr viel getan, Zeit für eine Veränderung – und eben die steht nun tatsächlich an. Mehrfach wurde es jetzt schon gemunkelt, jetzt soll der Rewe-Markt wirklich endlich saniert und umgebaut werden. Dabei wird der komplette Markt sowohl optisch als auch energetisch modernisiert und technisch auf das energieeffiziente „Green-Building-Konzept“ umgestellt. Sprich: Energiesparsame Konzepte wie Wärmerückgewinnung, LED-Beleuchtung sowie Grünstrom-Nutzung und einiges mehr sollen in dem neuen Markt umgesetzt werden. Auch die Fassade wird modernisiert.

Nach dem Umbau soll den Kunden dann ein zeitgemäßer, moderner Supermarkt zur Verfügung stehen, in dem es sich angenehm einkaufen lässt und der neben nachhaltiger Haustechnik ein umfangreiches und modernes Warenangebot mit vielen regionalen Produkten anbietet. „Das ist nicht nur für die Kunden schön, sondern auch für die Mitarbeiter, die dann in einer ganz neuen, modernen Atmosphäre arbeiten, in der sie sich wohlfühlen können“, freut sich Richber.

Wann die Umbauarbeiten allerdings starten und ab wann die Kunden dann in dem neuen Alsfelder Rewe-Markt einkaufen können, darüber hält sich Richber noch bedeckt. Derzeit befinde man sich noch in den Planungen. „Sobald wir hier mehr wissen, halten wir unsere Kunden natürlich auf dem Laufenden“, sagt Richber.

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Dank einer geflüchteten Familie: „Die Deutschen haben ihr Herz geöffnet“

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ALSFELD (ol). Die ukrainische Familie Girnyk aus Alsfeld möchte Danke sagen – und zwar allen Bürgern, die den ukrainischen Geflüchteten so viel Verständnis, Aufmerksamkeit und Wärme entgegengebracht haben. Zwei Personen spricht die Familie ihren persönlichen Dank aus. Der Leserbrief im Wortlaut.

Tausende Familien aus der Ukraine haben ihre Häuser, ihre Wohnung etc. verloren. Millionen von Kindern und Müttern waren gezwungen ihr Land zu verlassen. Sie hatten keine Ziele und sie wussten nicht, wohin sie gehen sollen. Und dann haben für uns, für diese Familien, die Deutschen ihre Herzen geöffnet. Millionen Deutsche haben uns Hilfe angeboten und uns die helfende Hand gereicht.

Sie haben uns was zum Essen gegeben, warme Kleidung und ein Dach über dem Kopf. Sie haben uns in ihrem Land empfangen und haben uns erlaubt uns wie zuhause zu fühlen. Vielen Dank an alle Bürgerinnen und Bürger, die uns Verständnis, Aufmerksamkeit und so viel Wärme entgegengebracht haben. Danke im Namen aller, die gezwungen waren ihre Heimat zu verlassen. Danke Ihnen allen, sowohl der Stadt Alsfeld als auch der gesamten Bunderepublik Deutschland und im Namen meiner gesamten Familie.

Wir möchten den Dank an den Bürgermeister der wunderschönen und märchenhaften Stadt Alsfeld, Stephan Paule, richten, der für uns da war. Ich möchte ganz persönlich Frau Maria Fritzler (Vorzimmer Bürgermeister) Danke sagen. Danke, dass Du uns mit unseren Problemen nicht alleine gelassen hast und uns immer mit Rat und Tat unterstützt hast und wir dir nicht egal waren. Du hast ein Herz aus Gold.

Wir wünschen allen Gesundheit, persönliches Wohlergehen, beruflichen Erfolg und viel Glück. Danke nochmals für alles, was Sie für die Ukrainer hier vor Ort machen.

Familie Girnyk

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Berfa, Elbenrod und Reibertenrod profitieren zuerst

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ALSFELD (ls). Alsfelds Radwege sollen ausgebaut, erweitert und miteinander zu einem lückenlosen Radwegenetz verknüpft werden. Über 202 Kilometer soll das am Ende umfassen. Eine Menge Arbeit, die da künftig auf die Stadt zukommt. Wie geht es damit jetzt weiter?

Alsfeld soll ein lückenloses Radwegenetz bekommen. Dafür wurde vorab ein Radwegekonzept festgeschrieben, das im Dezember des vergangenen Jahres nach längerer Wartezeit endlich der Öffentlichkeit vorgestellt wurde und festlegt, wie die Kernstadt mit den Stadtteilen und die Stadtteile untereinander verbunden werden sollen.

An der einen Stelle müssen dazu komplett neue Radwege entstehen, woanders müssen bestehende ausgebessert oder saniert werden, sodass am Ende ein über 202 Kilometer langes Radwegenetz entsteht. In einem ersten Schritt sind unterschiedliche Maßnahmen auf etwa 79 Kilometern vorgesehen, die übrigen Netzabschnitte sind in einer ausreichenden Qualität vorhanden.

Diese Maßnahmen wurden im Dezember genauer benannt und priorisiert. 13 Maßnahmen wurden dabei mit Priorität 1 kategorisiert, neun auf Priorität 2 und 17 Maßnahmen untergeordneter auf Priorität 3. Wie es jetzt weiter geht und ob die Verwaltung diese Priorisierung teilt, wollte die ALA-Fraktion im Alsfelder Stadtparlament wissen.

Wie das Radwegenetz in Alsfeld verbessert werden könnte

In einer Antwort erklärt die Stadt, dass eine „Feinabstimmung der in dem Radwegekonzept vorgestellten Priorisierung“ in vorgesehenen Erörterungsgesprächen erfolgen wird. Die sollen auch Informationen zu Verkehrsstärken, Grunderwerb sowie Breite bzw. Zustand der Wege einschließen.

In einem ersten Schritt sollen vor allem Radwegeverbindungen von den Stadtteilen in die Kernstadt geschaffen werden, erst danach wird die Vernetzung zwischen den Stadtteilen ins Auge gefasst. Diese Wegeverbindungen sollen übrigens vornehmlich und mit Blick auf den Klimaschutz, nicht asphaltiert werden, sondern mit alternativen Wegebauarten in Form von wassergebundenen Decken umgesetzt werden. Die Radverbindung zu angrenzenden Kommunen habe derzeit eine geringere Priorität.

Drei Ortsteile stehen an erster Stelle

„Bevorzugt sollen die Mittel für Maßnahmen eingesetzt werden, um vor allem die Stadtteile zu versorgen, die derzeit ohne eine Nutzung von öffentlichen Straßen keine adäquate Möglichkeit haben, auf annähernd direktem Wege in ihren Wohnort zu gelangen“, heißt es seitens der Stadt. Dazu gehören vor allem Berfa, Elbenrod und Reibertenrod. Direkt danach folgen Fischbach, Hattendorf und Lingelbach in der nächsten Priorität. Die Bewohner der drei Ortsteile können zwar Über Radwege mit dem Fahrrad in ihren Wohnort gelangen, aber die Wege sind in einem schlechten Zustand oder viel zu lang und könnten entsprechend verkürzt werden.

Hoch eingestuft wurde die Anbindung von Reibertenrod, die im Rahmen von geplanten Erneuerungs- und Ertüchtigungsmaßnahmen der L3145 in Form eines neu anzulegenden straßenbegleitenden Radweges berücksichtigt wird. Die Planung steht kurzfristig in Aussicht. Eine Umsetzung soll mittelfristig erfolgen. Zur Erschließung von Altenburg über den bereits vorhandenen Fuß- und Radweg entlang der Straße soll eine bessere Anbindung des Fahrradwegs mit Hilfe einer Querungshilfe im Bereich der Villa Raab beim Land Hessen angestoßen werden.

Die erste städtische Maßnahme ist die Umsetzung einer bauvorbereitenden Detailplanung der Verbindung von Eudorf nach Elbenrod und weiterführend nach Berfa. Noch 2023/2024 soll das umgesetzt werden. Außerdem soll die Waldpassage zwischen Hof Dotzelrod und Hattendorf verbessert werden, sodass man dort mit dem Fahrrad besser fahren kann.

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Das Programm „Demokratie leben“ in Alsfeld

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ALSFELD (ol). Ab sofort können gemeinnützige Vereine, Organisationen, Einzelpersonen und freie Initiativen Projektideen zu sozialen, kulturellen und anderen Themen einreichen. Das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ soll zivilgesellschaftlichem Engagement Gestaltungs- und Handlungsmöglichkeiten geben und finanziell unterstützen.

Unsere Demokratie muss jeden Tag neu mit Leben gefüllt werden. Sie braucht Menschen, die demokratische Kultur vor Ort leben und sie gestalten. Um diese Menschen zu stärken, gibt es das Bundesprogramm „Demokratie leben!“.

Mit der Teilnahme am Bundesförderprogramm „Demokratie leben! – Demokratie fördern. Vielfalt gestalten. Extremismus vorbeugen.“ will die Stadt Alsfeld laut ihrer Pressemitteilung zivilgesellschaftlichem Engagement Gestaltungs- und Handlungsmöglichkeiten geben.

Seit 2011 wurden über 100 Projekte gefördert. Im Jahr 2023 stehen 58.000 Euro Fördergelder für soziale, kulturelle und andere Themen zur Verfügung. Ab sofort können gemeinnützige Vereine, Organisationen, Einzelpersonen und freie Initiativen Projektideen zu den Themen einreichen. Die Projektberatung übernimmt die Fach- und Koordinierungsstelle bei dem Evangelischen Dekanat per Email unter loko@tolerantes-alsfeld.de und telefonisch unter 06631/911 49-15 (Norbert Kelbassa), 06631/911 490 (Elisabeth Beyenbach) oder 06631/911 49-40 (Maria Hoyer).

Die Laufzeit der Projekte ist vom 1. Januar bis 31. Dezember des jeweiligen Jahres. Im Fall einer außerplanmäßigen zusätzlichen Ausschreibung unterscheidet sich die Laufzeit.

Für den Förderantrag ist ein bereitgestelltes Online-Formular zu verwenden. Außerdem wird ein Finanzierungsplan benötigt. Die Höchstfördersumme liegt im Regelfall bei 5.000 Euro. Im Einzelfall können Projekte mit größerer Reichweite nach einem Beratungsgespräch mit bis zu 10.000 Euro gefördert werden.

Eine offene und demokratische Gesellschaft muss gepflegt und gestaltet, auf ihre Teilhabemöglichkeiten hin geprüft und jeden Tag aufs Neue gegen demokratiefeindliche Strömungen verteidigt werden.

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Mehr Fördermittel für die Alsfelder Vereine ab 2023

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ALSFELD (ol). Die Gelder für die Vereinsförderung wurden in diesem Jahr auf 75.000 Euro erhöht. Damit möchte die Stadt Alsfeld die Vereine noch nachhaltiger unterstützen. Bis zum 1. März können noch Anträge zur Jugendförderung sowie für die Förderung von Veranstaltungen eingereicht werden.

Bürgermeister Stephan Paule erinnert die Alsfelder Vereine an den Abgabeschluss für Anträge zur Jugendförderung 2023 nach den Richtlinien zur Vereinsförderung. Gleichzeitig endet auch am 1.März 2023 die Antragsfrist für die Förderung von Veranstaltungen. Wer bisher noch keinen Antrag gestellt habe, könne dies noch bis zum 1. März 2023 tun. Gerne sei die Stadtverwaltung auch bei der Antragsstellung behilflich.

Der Rathauschef stellt klar, dass mit der Erhöhung der Fördermittel von 63.000 Euro auf nun 75.000 Euro jährlich die Vereine nachhaltig unterstützt werden können und sollen. Gerade die Jugendförderung sei ein wichtiger Baustein eines Vereins in die Zukunft. Gleichzeitig bittet er die Vereine, die gemeldeten Vereinsdaten auf der Homepage der Stadt Alsfeld zu überprüfen und eventuelle Änderungen der Verwaltung mitzuteilen.

Ansprechpartner ist bei der Stabsstelle Soziales und Kultur, Michael Seum, unter der Telefonnummer 06631-182-188 oder per Email unter m.seum@stadt.alsfeld.de.

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„Die Leute sind egoistischer geworden“

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ALSFELD. Daniel Schäfer ist Chef der Alsfelder Feuerwehr – und manchmal ziemlich verzweifelt. Wenn sich Menschen durch Absperrungen drängen oder sich über Motorgeräusche der Helfer beschweren. Hier schildert er seine Gedanken zu solchen Szenen. Teil 1 der Blaulicht-Protokolle.

Die Silvester-Kravalle in Berlin haben ein Thema in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, was in den Nachrichten immer wieder mal vorkommt, aber im Alltag dann doch untergeht: Mangelnder Respekt gegenüber Einsatzkräften in Uniform. Auch wenn Berlin andere Maßstäbe setzt: Das Phänomen lässt sich auch im beschaulichen Vogelsberg beobachten.

OL hat mit jeweils einem Vertreter der Polizei, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes gesprochen und gefragt, welche Situationen den Helfern besonders in Erinnerung geblieben sind. Herausgekommen sind: die Blaulicht-Protokolle. Heute mit Daniel Schäfer, Stadtbrandinspektor der Alsfelder Feuerwehr.

Protokoll von Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer

Wenn wir zu einem Einsatz auf der Autobahn fahren, dann fahren wir vor die Einsatzstelle und stellen die Fahrzeuge mitten auf der Fahrbahn quer. Das machen wir ganz bewusst, damit die Autos nicht vorbeifahren und so vielleicht eine Einsatzkraft in Gefahr bringen. Und noch während wir aus unseren Einsatzfahrzeugen aussteigen, versucht sich noch jemand vorbeizudrücken und fährt uns fast über die Füße. Kein Witz: Das ist tatsächlich schon vorgekommen. Aber erst danach geht es so richtig los.  

„Ich muss hier durch, ich habe einen Termin“ oder „Könnt ihr das nicht später machen?“ – die Aussagen höre ich bei Sperrungen ständig, während nur wenige Meter entfernt im Hintergrund ein Unfallauto quer auf der Fahrbahn liegt, Flammen aus dem Motorraum aufsteigen und der Rettungsdienst um das Leben eines Menschen kämpft. Das in einer solchen Situation zu hören ist wirklich erschreckend, gehört aber, wenn ich so darüber nachdenke, mittlerweile eigentlich zu jeder Sperrung dazu.

Aber man steht dort, weil man sich in seiner Freizeit gerne für andere einsetzt, ihnen hilft und man das wirklich mit Leidenschaft tut.

Auch Situationen, in denen wir aufgefordert werden, das Blaulicht oder den Motor auszumachen, weil es bei der Gartenparty stört, passieren hier, oft sogar. Das geschieht auch hier auf dem Land, seltener als in der Großstadt – ich bin ja auch in der Frankfurter Berufsfeuerwehr – aber es passiert. Währenddessen ist das klassische Ich-muss-hier-aber-jetzt-durch zum Standard geworden.

In solchen Situationen sollte man sich vor Augen führen, dass auch wir ehrenamtlichen Einsatzkräfte das gerade nicht gerne mache, dass auch wir nicht gerne zu jeglicher Tages- und Nachtzeit schwer verletzte Menschen aus Unfallwracks ziehen, deren Leben am seidenen Faden hängt. Nicht selten möchte auch ich lieber abends zuhause auf der Couch sitzen oder mit Freunden unterwegs sein, statt bei Kälte auf der Autobahn oder bei Hitze auf einem brennenden Stoppelfeld. Aber man steht dort, weil man sich in seiner Freizeit gerne für andere einsetzt, ihnen hilft und man das wirklich mit Leidenschaft tut.

Alsfelds Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer. Foto: akr

Während man dann also da so steht und versucht, seine Arbeit zu machen, kommen Leute und fangen an zu diskutieren, weil sie jetzt ganz schnell da noch durchmüssen. Das ist nicht nur auf der Autobahn oder bei Unfällen auf Straßen so, die Diskussionen gibt es bei jedem Brand, jeder Ölspur, jedem Gasaustritt – praktisch immer, sobald wir absperren. Die Leute sind egoistischer geworden.

Es kommt nicht selten vor, dass sie das Flatterband hochnehmen und drunter durch direkt in die Einsatzstelle laufen. Dass wir Einsatzkräfte im Zweifel dadurch daran gehindert werden, einem anderen Menschen zu helfen, spielt keine Rolle. Wenn man etwas sagt, artet das häufig in Diskussionen aus. Das passiert in der Großstadt, das passiert aber auch hier auf dem Land. Als Einsatzkraft ist man in solchen Situationen oft sprachlos und muss versuchen, ruhig und sachlich zu bleiben. Meistens klappt das – auch wenn es oft länger dauert, bis die Leute Ruhe geben. Ich rate den Kollegen immer sich bewusst darüber zu werden, dass die Verärgerung der Leute nicht persönlich gemeint ist, sondern gegen die Feuerwehr als Hindernis. Das kommt dann natürlich auf die Tagesform an, wie gut das Abprallen klappt. Vergesst nicht: Hinter einer Einsatzkraft steckt immer nur ein Mensch.

Es muss schon viel passieren bis ich die Ruhe verlier, aber vorgekommen ist das schon. Wenn man beleidigt oder angeschrien wird, nur weil jemand anderes durch möchte, oder man mit Anwalt oder Polizei gedroht bekommt. Zu tätlichen Angriffen ist es Gott sei Dank noch nicht gekommen. Die Feuerwehr hat da den Vorteil, dass sie in der Masse aufschlägt und die Skrupel, allein aggressiv gegen zehn Leute zu werden, sind deutlich höher.  

Noch sind die Unterschiede zwischen Großstadt und Land gravierend, aber sie werden geringer.

Dennoch: Der Respekt gegenüber den Einsatzkräften, vor den Maßnahmen der Einsatzkräfte, ist so gut wie weg – zumindest bei einem großen Teil der Bevölkerung. „Respekt vor der Uniform“ – das habe ich früher gelernt, aber das wird immer weniger. Bei den Kollegen der Polizei merkt man das extrem. Klar, manchmal hat die Polizei nicht für jeden einzelnen eine positive Seite, wenn sie kommt, aber im Grunde sind alle Einsatzkräfte – egal ob Polizei, Rettungsdienst oder Feuerwehr – da, um irgendjemanden zu helfen.

Diesen Einsatz dann nicht zu respektieren ist eine Entwicklung der Gesellschaft, die erschreckend ist. Die sozialen Medien tun im Nachhinein dann durch anonyme Kommentare noch ihr übriges.  

Noch sind die Unterschiede zwischen Großstadt und Land gravierend, aber sie werden geringer. Solche Macht-mal-das-Blaulicht-aus-das-stört-mich-Diskussionen gab es hier früher nicht, mittlerweile sind sie auch hier angekommen und auch mehr Stell-den-Motor-ab-Aufforderungen gibt es. So viel sei hier gesagt: Wenn der Motor am Feuerwehrfahrzeug läuft, dann weil darüber Gerätschaften laufen. Früher wurde darüber gar nicht diskutiert. Das sind Momente, in denen man ins Zweifeln kommt und sich fragt, warum man sich so ein Ehrenamt überhaupt antut und man nicht lieber etwas Ruhigeres macht, ohne Diskussionen.

Seit 28 Jahren bin ich jetzt schon bei der freiwilligen Feuerwehr hier in Alsfeld, seit 18 Jahren bei der Berufsfeuerwehr. Man könnte also durchaus sagen, dass ich ein Feuerwehrmann aus Leidenschaft bin. Ich hoffe das bleibt auch in Zukunft so.

Aufgezeichnet von Luisa Stock.

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