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Gegner von Corona-Maßnahmen demonstrieren in Alsfeld

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ALSFELD (ls). In Alsfeld sind am Montagabend schätzungsweise dutzende Menschen mit roten Kerzen durch die Innenstadt gezogen, um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Die Polizei meldet ähnliche Zusammenkünfte unter anderem auch aus Bad Hersfeld, Fulda, Schlitz und Lauterbach.

In der Stadt waren mehrere Polizeiautos zu sehen. Die Polizei bestätigte gegenüber OL, dass sie die Versammlung begleitet und „Aufklärung“ betreibe. Sie sagte auch, dass es sich bei den Personen wohl um Vertreter aus dem „corona-kritischen Klientel“ handle. Die Teilnehmerzahl schätzte sie in der Spitze auf bis zu 100, mit der Zeit habe sich die Ansammlung zum Beispiel vor dem Alsfelder Rathaus wieder verlaufen.

Ein Beobachter beschrieb gegenüber OL die Atmosphäre in Alsfeld als friedlich. Die Menschen hatten Kerzen dabei. Schilder konnte der Augenzeuge keine ausmachen.

Ob beziehungsweise inwiefern die Versammlungen angemeldet waren oder tatsächlich spontan entstanden, wegen der morgen geplanten Bund-Länder-Konferenz und neuen Kontaktbeschränkungen beispielsweise, war zunächst nicht ganz klar.

Im Chatdienst Telegram gab es in einer Gruppe mit rund 48 000 Teilnehmern, die offenbar überwiegend aus Gegnern der Corona-Maßnahmen besteht, mit Bezug zum Montagabend einen Aufruf. Darin hieß es, die Menschen sollten „zu ihrem Rathaus spazieren“, damit man sehen könne, wie viele „sie eigentlich sind“. Dies solle auch dazu dienen, sich zu vernetzen. „Wir müssen aufstehen, schnell“, heißt es in der Nachricht. Inwiefern die Versammlungen in Alsfeld und anderen osthessischen Städten mit diesem Aufruf wirklich zusammenhängen, war zunächst jedoch völlig unklar.

„Laut Polizei hat um 17:30 Uhr ein von den Teilnehmern als ‚Stadtspaziergang’ bezeichneter Rundgang durch die Alsfelder Innenstadt stattgefunden. Bei der Versammlungsbehörde Stadt Alsfeld wurde dies nicht angemeldet. Geworben wurde wohl auf den sozialen Medien. Auch in Lauterbach, Schlitz und Fulda hat es wohl Ähnliches gegeben. Die Kundgebung verlief dem Vernehmen nach friedlich“, teilte Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule auf OL-Anfrage mit. Laut Polizei waren es in Lauterbach in der Spitze etwa 70 Personen.

Paule sagte weiter: „Ich persönlich finde es falsch, wenn auf den sozialen Medien zu einer Kundgebung aufgerufen und diese dann als ‚spontan’ vermarktet wird. Wenn Organisatoren dahinterstehen, müssen sie auch nach Versammlungsrecht entsprechende Vorkehrungen treffen. Das Ordnungsamt wird sich morgen mit der Polizei über gegebenenfalls weitere einzuleitende Schritte austauschen.“

Der Beitrag Gegner von Corona-Maßnahmen demonstrieren in Alsfeld erschien zuerst auf Oberhessen-Live.


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