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Verein „Barrierefreie Stadt Alsfeld“ kritisiert Pläne zum Marktplatzausbau

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ALSFELD (ls). Die Pläne für den Ausbau und die Gestaltung des Alsfelder Marktplatzes werden konkreter. Am vergangen Dienstag stellte Bürgermeister Stephan Paule das Vorhaben der Stadt vor. Doch es regt sich Widerstand: der Verein „Barrierefreie Stadt Alsfeld“ kritisiert die Pläne. Wenn das alte Pflaster nämlich in der Mitte des Platzes bleibe, dann sei der Marktplatz weiterhin – anders als versprochen – nicht barrierefrei.

Als aufschlussreich und richtungsweisend beschreibt der Verein die Pläne, die Rathauschef Paule am vergangenen Dienstag vorstellte. Dennoch zeige man sich überrascht von den Überlegungen. Nur im Randbereich rund um den Marktplatz soll demnach neues, barrierefreies Pflaster verlegt werden. Dabei war vorher im Gespräch, das gesamte Pflaster auszutauschen. „Das bedeutet, der Marktplatz ist damit nicht barrierefrei“, schreibt der Verein in einem offenen Brief an die Stadt, den er in der Sitzung des Ausschüsse am Dienstagabend verteilte.

Gehe es nach dem Verein, so heißt es weiter, seien Lösungen gefragt, Rollstuhlfahrern, Menschen mit Rollator, sonstigen Gehbehinderten sowie Müttern mit Kinderwägen, einen uneingeschränkten Weg über den Marktplatz zu ermöglichen. „Wer sich in dieses Klientel hinein versetzt, der weiß, dass ein Weg sehr lang und schmerzhaft sein kann“, heißt es weiter. Die Kritik richtet sich an den Rundumweg um den Marktplatz. Denn der Weg außen rum ist logischerweise länger als eine Abkürzung über den Platz mit anderem Belag. Dies lehnt die Stadt jedoch bislang mit Verweis auf den Denkmalschutz ab. „Für die Menschen bedeutet dies aber Ausgrenzung und Unfreiheit, weil die Wegstrecke oft nicht zu bewältigen ist“, steht in dem Brief zu lesen.

Außerdem wurde bei der künftigen Planung nur ein Schwerbehindertenparkplatz berücksichtigt. Entsprechend fordert der Verein, dass am Marktplatz selbst und am Kirchplatz Schwerbehindertenparkplätze vorgehalten werden – auch, um Touristen mit Handicap Parkmöglichkeiten im historischen kern zur Verfügung zu stellen.

Als Verein sehe man sich als Sprachrohr für viele behinderte und nichtbehinderte Menschen, die sich seit Jahren einen barrierefreien Marktplatz wünschten. „Sie werden uns sicherlich zustimmen, dass es nicht nur um die Schönheit des Marktplatzes, sondern zukunftsweisend um ‚Barrierefreiheit‘ für alle Bürger geht“, schreibt Gerlinde Grebe, die Vorsitzende des Vereins, in dem offenen Brief.

Genau diese Kritik stellte der Verein auch im Bauausschuss am Dienstagabend vor und sorgte damit nicht nur für rege Diskussionen, sondern brachte die Alsfelder Lokalpolitiker auch dazu, bei der Beschlussempfehlung zu zögern. Ob die Reduzierung der Parkfläche auf eine Parkreihe vor dem Rathaus jetzt kommt, ist daher noch nicht ganz sicher. Seitens der Politik sieht man weiteren Redebedarf. Mehr zu den Diskussionen im Ausschuss finden Sie im Laufe des Tages auf Oberhessen-live.

Der Beitrag Verein „Barrierefreie Stadt Alsfeld“ kritisiert Pläne zum Marktplatzausbau erschien zuerst auf Oberhessen-Live.


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